Kletterrose “Frau Ida Münch” an aktive Vereine übergeben
Kreisverband der Kleingärtner Delitzsch e.V.
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Die Kleingartenanlage „Morgensonne“ Delitzsch machte an jenem Mai-Sonnabend ihrem Namen alle Ehre: Blauer Himmel, Sonnenschein und die gepflegte KGA empfingen am 8. Mai die Vertreter des Kreisverbandes und von mehreren Mitgliedsvereinen. „Schön, Euch nach so langer Zeit mal wieder persönlich zu sehen und im Freien zu treffen“, meinten Verbandsvorsitzende Anke Reisdorf (†) und die 1. stellvertretende Vorsitzende Simone Fiedler, die die Vereinsvertreter eingeladen hatten.
„Wir sind gekommen, um endlich unser Versprechen einzulösen, was in Zeiten der Corona-Pandemie so einfach gar nicht ist“, erklärte die Vorsitzende. Der Kreisverband hatte den erfolgreichen Teilnehmern am Wettbewerb 2019 um die schönste Kleingartenanlage des Landkreises Nordsachsen einen Gutschein für die Kletterrose ‘Frau Ida Münch’ übergeben und wollte dieses Versprechen nunmehr endlich einlösen – und das selbstverständlich in der Kleingartenanlage des Wettbewerbssiegers, in dessen Schaukasten mit berechtigtem Stolz eine Ehrenplakette des Kreisverbandes zu sehen ist, die diesen Erfolg des Kreisverbandes Delitzsch dokumentiert.
Auszeichnungen an drei Jubiläumsvereine im KGV "Morgensonne" Delitzsch
Kletterrose ‘Frau Ida Münch’ seit 1919
Eine solche Kletterrose erhielten zudem die Vertreter der KGV „Zschortau 1919“, „Frühauf“ Selben und „Am Wasserturm“ Delitzsch, die inzwischen ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert und dazu bereits das Ehrenband des LSK erhalten hatten.
Die Übergabe der Pflanzen hat sich jedoch nicht allein aufgrund der Corona-Pandemie verzögert: Unbekannte hatten aus dem Rosengarten das letzte Exemplar von ‘Frau Ida Münch’ gestohlen, sodass diese Rose erst wieder nachgezüchtet werden musste. Dieser Aufgabe hat sich die traditionsreiche Rosenschule Martin Weingart aus dem thüringischen Ufhoven, einem Stadtteil von Bad Langensalza, gewidmet.
Ursprünglich war diese Kletterrose mit ihren dunkelgelben Blüten um das Jahr 1919 vom Delitzscher Wilhelm Beschnidt gezüchtet worden, die dann nach der Frau des damaligen Dresdner Verkäufers ‘Frau Ida Münch’ benannt wurde. In einem „Beipackzettel“ wird diese Rose beschrieben als öfter blühende kletternde Teehybride mit einer Wuchshöhe von bis zu 2,50 m, die lediglich „mittel“ duftet und eine normale Winterhärte aufweist.
Zudem gab es nachfolgende Hinweise für eine Erfolg versprechende Rosenpflanzung: „Bei wurzelnackten Rosen erfolgt der Versand mit einem Feuchtigkeitsvorrat. Trotzdem sollten Sie die Rosen über Nacht in einen ausreichend großen Eimer mit Wasser stellen, sodass sie sich gut vollsaugen können. Die Wurzeln und Triebe werden von uns ausreichend zurückgeschnitten. Setzen Sie die Rose in ein entsprechend großes Pflanzloch, sodass die Wurzeln nicht beengt sind und die Veredlungsstelle 3–5 cm unter der Erd oberfläche liegt. Feinkrümelige Erde einfüllen, mit ca. 5 l Wasser gut angießen, mit Erde anhäufeln, sodass nur die Triebspitzen herausschauen.
Bis Mitte Mai angehäufelt lassen, bis sich der Austrieb zeigt. Bei bedecktem Himmel in zwei Stufen abhäufeln. Rosen lieben schwere Böden. Sandboden oder sehr humusreiche Böden sollten Sie nach Möglichkeit mit lehmiger Erde oder Bentonit verbessern.
Rundgang durch die Kleingartenanlage des Wettbewerbssiegers
Nach der Übergabe der Rosen ließen es sich die Gartenfreunde nicht nehmen, sich die Kleingartenanlage des Wettbewerbssiegers bei einem Rundgang anzusehen. Die Gartenfreunde um den amtierenden Vereinsvorsitzenden Peter Tornack haben in Vorbereitung auf ihre Teilnahme am Landeswettbewerb 2021 weitere Projekte umgesetzt. So sind vor allem in Regie von Udo Sperling und unter Beteiligung weiterer Gartenfreunde bei den Arbeitseinsätzen ein schmuckes Insektenhotel und eine Steinmauer für Eidechsen, Ringelnattern und Co. entstanden.
Dank einer Spende von Gartenpächter Richard Spahn, der vor Jahresfrist bereits die Gestaltung der Eingangstafel zum Vereinsgelände gesponsert hatte, konnte die Streuobstwiese am Rande der KGA um fünf weitere Bäumchen erweitert werden. Und auch die Kleingärten machten nahezu ausnahmslos einen sehr gepflegten Eindruck, denn mit dem einsetzenden Frühling stieg die Ungeduld und die Vorfreude der Gartenfreunde, endlich an der frischen Luft ihrem Hobby nachgehen und im Grünen all die unschönen Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie vergessen zu können.
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