Geänderte Bauordnung begrenzt Größe der Trampoline
Regionalverband der Gartenfreunde Freiberg e.V.
2 Min. Lesedauer
Begehungen zur Anerkennung der kleingärtnerischen Gemeinnützigkeit
Alle Jahre wieder – so fanden auch 2021 die Begehungen zur Anerkennung der kleingärtnerischen Gemeinnützigkeit der Vereine im Regionalverband der Gartenfreunde Freiberg statt. Auf dem Plan standen in diesem Gartenjahr 29 Kleingartenanlagen mit insgesamt 1475 Parzellen.
Zwar sind die Kleingärtnervereine Nutznießer der Corona-Pandemie, denn in der zurückliegenden Gartensaison wurden viele Parzellen neu verpachtet. Jedoch merkten einige „Neugärtner“ des Vorjahres bald, dass ein Kleingarten, auch wenn er nur mit Trampolin, Badebecken und Grill „bepflanzt“ ist, dennoch Arbeit macht. In der Folge wurde so mancher Neupächter in diesem Jahr nicht wiedergesehen.
Um dieser ganzen Problematik etwas Einhalt zu gebieten, hat der Regionalverband seine Bauordnung im März 2021 ergänzt und das Maß der Trampoline auf maximal 1,50 m Durchmesser begrenzt. Wir sind der Meinung: Im Kleingarten haben Kinder die Möglichkeit, die Natur bewusst zu erleben. Sie können erfahren, wie Obst und Gemüse angebaut werden, und sie lernen die Tierwelt kennen. Dies ist ein wertvoller Baustein zum achtsamen Umgang mit der Natur.
Die übergroße Zahl der Parzellen in den besichtigten Kleingartenanlagen weist eine gute kleingärtnerische Nutzung mit Obst, Gemüse und Blumen auf. Nicht nur in Corona-Zeiten bringt der Kleingarten seinen Nutzern ein Mehr an Lebensqualität. Fotos: Gothe
Oft wurden wir bei den Rundgängen durch die Anlagen darauf hingewiesen, dass es für die Vereinsvorstände schwer ist, den demografischen Wandel in den Vereinen zu vollziehen, wenn den neuen Pächtern zunächst nur Vorschriften und Regelungen auferlegt werden. Wie soll z.B. eine junge Familie mit drei Kindern, beide Elternteile sind berufstätig, den 15 km entfernten Kleingarten im ländlichen Raum (im Wohnort war keine Parzelle frei bzw. nur mit längeren Wartezeiten) nach diesen strengen Gesetzen bewirtschaften? Die Vorstände befinden sich auf einer Gratwanderung, wenn Nachpächter und Nachwuchs für ein aktives Vereinsleben gesucht werden, die zunächst vor das spießige Image des Kleingartenwesens gestellt werden.
Ökologische Bewirtschaftung von Parzellen steigt
Doch es gibt so viele Möglichkeiten, die geforderte Drittelregelung auch ohne tägliches Gießen einzuhalten. Beispiele sind die Bewirtschaftung der Parzellen mit einer ökologischen Mischkultur, was sich immer mehr durchsetzt, oder eine sorgfältig gewählte Kombination aus Obstbäumen und -sträuchern, insektenfreundlichen Stauden, Hochbeeten, Blumen und Gemüse. Erwähnenswert ist in den besichtigten Kleingartenanlagen der weiter sinkende Bestand an Nadelgehölzen und Koniferenhecken in den Parzellen. Auch deshalb kann 2021 allen besuchten Vereinen die kleingärtnerische Gemeinnützigkeit ohne Weiteres bescheinigt werden.
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