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Kreisverband Mittweida bereitet abwechslungsreiche Gartensaison vor

in Verbände & Vereine

Kreisverband Mittweida der Kleingärtner e.V.

Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren – und am 1. März ist es so weit:

Die Vorsitzenden der fünf Dutzend Mitgliedsvereine des Kreisverbandes Mittweida der Kleingärtner treffen sich im Frankenberger „Haus der Vereine“ zu ihrem Kreisverbandstag. Die Gartenfreunde berichten über die zurückliegende Wahlperiode, planen Neues für die Zukunft und wählen den Verbandsvorstand neu. „Wir sind sehr froh, dass sich eine ausreichende Zahl von Gartenfreunden bereiterklärt hat, im Verbandsvorstand und in den Gremien auch in der Zukunft ehrenamtlich mitzuarbeiten, was in der heutigen Zeit keineswegs selbstverständlich ist“, freut sich der wiederum kandidierende Verbandschef Silgo John.

Neuer Verbandsvorstand wird gewählt

Der künftige Vorstand wird gemäß der aktualisierten Satzung dieses Mal jedoch nicht nur für drei, sondern sogar für fünf Jahre gewählt. „Da können sich die Vorstandsmitglieder intensiver in die anstehenden Aufgaben einarbeiten und über einen längeren Zeitraum als bisher konstruktiv wirken, um das Kleingartenwesen für unsere mehr als 2.200 Pächterfamilien weiter voranzubringen und sich im Zusammenwirken mit den Kommunen für den Erhalt der bestehenden Anlagen einsetzen.“ Doch allein mit ehrenamtlicher Arbeit nach Feierabend ist es längst nicht mehr getan, denn die weiter zunehmende Bürokratie und auch die Lösung von immer häufiger auftretenden vereinsinternen Problemen lassen sich allein in der Freizeit der Ehrenamtler nicht mehr bewältigen. Aus diesem Grund will der Kreisvorstand den Vereinsvertretern vorschlagen, eine Bürokraft zunächst auf Minijobbasis einzustellen, damit die anstehenden Aufgaben kontinuierlich abgearbeitet werden können.

Doch die Beschäftigung eines Mitarbeiters wird Geld kosten, und auch die anhaltende Inflation wird beim Kreisverbandstag dazu führen, dass über eine Anpassung des Mitgliedsbeitrages diskutiert werden wird, denn die Verbandsarbeit im Interesse der Pächter für den Erhalt ihrer kleinen Oasen muss stets auskömmlich finanziert sein. Damit die Vereinsvertreter über dieses und weitere Probleme „frei von der Leber weg“ diskutieren und schließlich entsprechende Beschlüsse fassen können, hat der Vereinsvorstand dieses Mal darauf verzichtet, zum Kreisverbandstag Gäste aus der Kommunalpolitik und auch vom Landesverband einzuladen. „Wir werden im Nachgang über die Ergebnisse informieren, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam solche Beschlüsse fassen werden, die der Kleingärtnerei in unserem Verbandsgebiet eine sichere Zukunft geben werden“, ist Silgo John überzeugt.

Schulung zur neuen Verwaltungssoftware „Gartenbund“

Doch das Gartenjahr 2025 beginnt im Kreisverband Mittweida keineswegs erst mit dem Kreisverbandstag. Bereits im Januar hatte der Vorstand die Vereinsvertreter zu einer Schulung über das neue Software-Verwaltungsprogramm „ Gartenbund“ der Firma 20Media eingeladen. Die beiden Mitglieder der Arbeitsgruppe Medien des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner (LSK) Peter Keiner aus Dresden und Martin Schröder-Pirl aus Leipzig konnten dazu 35 interessierte Gartenfreunde aus den Mitgliedsvereinen begrüßen und ihnen die Vorzüge der digitalen Verbands- und Vereinsführung erläutern, die auch dem künftigen Mitarbeiter den Büroalltag erleichtern soll. Bisher haben bereits etwa zehn Kleingärtnervereine ihr Interesse an einer Digitalisierung ihrer Vereinsarbeit bekundet, um die ehrenamtliche Arbeit zu erleichtern und die zeitliche Inanspruchnahme ihrer Vorstandsmitglieder zu verringern.

Vom „Lebendigen Adventskalender“ zum „Tag des offenen Gartens“

Zu den Höhepunkten in der neuen Gartensaison wird am 5. Juli 2025 der erste „Tag des offenen Gartens“ des Kreisverbandes Mittweida zählen, zu dem nicht nur die Kleingärtner, sondern alle interessierten Bürger in die KGV „Lützelhöhe“ nach Frankenberg eingeladen sind. Das Team um die Vereinsvorsitzende Karin Müller bereitet dafür gemeinsam mit vielen Helfern ein buntes und abwechslungsreiches Programm vor – und hat dafür bereits vielfältige Erfahrungen gesammelt. Erst im vergangenen Dezember war diese Kleingartenanlage das 16. Türchen des „Lebendigen Adventskalenders“, den der Kunst- und Kulturverein Frankenberg initiiert hatte. In der Adventszeit öffnen Privat- und Geschäftsleute bzw. Institutionen ihre Pforten für eine halbe Stunde und bieten den Besuchern Überraschendes und Kreatives rund um Kunst und Kultur.

(1) Auf einer Sänfte haben die Vertreter des Kreisverbandes Mittweida beim 25. Sächsischen Landeserntedankfest die rund fünf Dutzend Namensvorschläge für die Gartenfee zur Auslosung in den Mit-mach-Garten auf der Rochlitzer Straße getragen. Foto: ps (2) Vereinsvorsitzende Karin Müller konnte am 16. Dezember 2024 rund 50 interessierte Besucher im Rahmen des „Lebendigen Adventskalenders“ im KGV „Lützelhöhe“ Frankenberg begrüßen. Fotos: KGV (3) Die Gartenfreunde hatten die Ziehung des Namens „Erdbeerienchen“ für die Gartenfee Karin Müller (2.v.r.) mit einem bunten Bühnenprogramm umrahmt. Foto: KV Mittweida

„Bei uns sind aus den geplanten 30 Minuten mehr als vier Stunden geworden“, lacht Karin Müller, die etwa 50 interessierte Besucher mit einem Liedchen begrüßen und sie auf eine kurze informative Zeitreise in die Vereinsgeschichte mitnehmen konnte. Denn der Verein wurde 1946 auf dem Terrain des einstigen im Jahre 1907 mit 18 Schrebergärten gegründeten Licht-, Luft- und Sonnenbades des damaligen Vereins für Gesundheitspflege und Naturheilkunde errichtet. Auf dem Areal hatte es einst sogar einen Teegarten sowie im „Wolfsgrund“ ein Naturtheater und ein geschnitztes „Alt-Frankenberg“ in Miniaturen gegeben, die jedoch in einem kalten Kriegswinter verlorengegangen sind. Der Kleingärtnerverein „Lützelhöhe“ besteht heute aus insgesamt 62 Parzellen in den Gartenanlagen „Ost“ und „West“ – die Anlage „Ost“ war früher die Tannenbaumplantage der Stadt. Auf insgesamt 1,7 Hektar Pachtland schlagen jetzt ein Begegnungs- und Erlebnisgarten, der sich noch im Aufbau befindet,  sowie ein Vereinsgarten Brücken in die umliegenden Wohngebiete und laden interessierte Bürger ins Grüne vor ihrer Haustür ein. Im Erlebnisgarten entstehend unter anderem noch eine Schmetterlings- und Bienenoase, Erlebnispfade, Naschbeete sowie eine Spiel- und Sitzecke zum Verweilen, Spielen und Schmökern, denn in der Gartenlaube hat längst eine to-go-Bücherei ihren Platz gefunden.

Neben diesen interessanten Informationen hatten die Gartenfreunde für ihre Gäste viele Tipps und Informationen rund um die Kleingärtnerei parat, während die jüngsten Besucher in einer Bastelecke des Vereinshauses weihnachtliche Serviettenhalter gebastelt haben und mit dem Weihnachtszug spielen konnten. Rund um den Feuerkorb wurden weihnachtliche Weisen angestimmt, und die Mädchen und Jungen holten aus dem Zauberbeutel der Gartenfee viele süße Leckereien. Für das leibliche Wohl war zudem mit Bratwurst vom Grill und Weihnachtsplätzchen sowie Glühwein und Kinderpunsch bestens gesorgt.

Maskottchen „Erdbeerinchen“ hat seine Feuertaufe bestanden

Zum 16. Adventstürchen ist Gartenfee Karin Müller erstmals unter ihrem neuen Namen „Erdbeerienchen“ aufgetreten und hat damit als Maskottchen des Kreisverbandes Mittweida ihre Feuertaufe bestanden und gezeigt, dass es bei den Gartenfreunden immer recht locker und lustig zugeht. Vor dem 25. Sächsischen Landeserntedankfest Ende September 2024 in Mittweida hatte der Kreisverband einen Wettbewerb zur Namensfindung für die Gartenfee als besonderen Hingucker und Maskottchen für seine künftige Öffentlichkeitsarbeit gestartet. Mehr als fünf Dutzend Vorschläge hatten die Besucher in einen kleinen Glaskürbis am Informationsstand auf der Kleingärtnermeile eingeworfen. Schließlich wurde am Festsonntag auf der Bühne des Mit-Mach-Gartens in der Rochlitzer Straße der Name der Gartenfee „Erdbeerienchen“ gezogen, jedoch hatte sich das Gewinnerkind in den Folgewochen nicht gemeldet. Deshalb hat der Kreisverband entschieden, dass der ausgelobte Preis – ein Gartenbuch für Kinder und ein Mini-Kräutergarten für die Fensterbank – an Emilia Henning aus dem KGV „Lützelhöhe“ Frankenberg geht. Die zehnjährige Tochter von Vereins-Schriftführerin Lisa Henning hatte das Programm zur Namensziehung tatkräftig mitgestaltet – und so schließt sich der Kreis vom Landeserntedankfest über das 16. Adventstürchen bis zum ersten „Tag des offenen Gartens“ am 5. Juli 2025 in Frankenberg.

ps