Der Lichtverschmutzung aktiv entgegenwirken
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Sinnvoll ist eine Gartengestaltung auch mit nachtaktiven Pflanzen. Sie blühen nachts und locken damit nachtaktive Insekten an. Das ist nicht nur gut für die Fledermäuse, sondern auch für die Insekten. Die Nachtkerze belohnt den Gärtner zudem mit dem Öffnen der Blüten am Abend, wenn sich andere Blüten schließen. Wer abends in einem Nachtgarten sitzt, darf dann den Duft der Nachtblumen genießen. Informationen über nachtaktive Pflanzen gibt es zum Beispiel bei Ihrem Gartenfachberater im Verein.
Licht fördert nächtliche Photosynthese und das Algenwachstum
Heikel ist auch die Beleuchtung von Teichen. Das Licht stört nicht nur Fische und Frösche, es hat auch Auswirkungen auf die Algen. Ist es zu hell, kann es vermehrt zu Algenwachstum kommen, zumal die Flohkrebse, die nachts die Algen abweiden sollten, das Licht meiden.
Nicht zuletzt s ollten Sie bei Ihrem Garten auch an die Pflanzen denken. Verblüffend wenig ist bisher erforscht über die Auswirkung nächtlicher Beleuchtung bei Pflanzen. Gut bekannt ist, dass verlängerte Tage bei einigen Pflanzen höhere Erträge bringen und das Blühen auslösen.
Bei anderen Pflanzen hat es aber genau die gegenteilige Wirkung! Gut zu beobachten ist, dass Bäume neben einer Straßenlaterne früher ausschlagen und länger ihre Blätter behalten – was sie anfälliger für Frost macht. Es gibt sogar erste Anzeichen für einen Burn-Out bei Bäumen, wenn sie auch nachts Photosynthese betreiben.
Und so seltsam es klingt, auch Pflanzen „schlafen“. Werden sie beleuchtet, ist das ebenso störend für sie wie für unsere tierischen Gartenbewohner.
Hier schließt sich auch wieder der Kreis zu den Insekten: Beleuchtete Pflanzen werden seltener bestäubt und bilden weniger Früchte. Wer also seine Obstbäume und seinen Gemüsegarten beleuchtet, muss mit weniger Früchten rechnen.
Tipps für einen „nachtfreundlichen“ Garten
Zusammengefasst sind hier ein paar Tipps für einen nachtfreundlichen Garten:
- Schalten Sie das Licht nur ein, wenn Sie es auch wirklich genießen wollen. Zeitschaltuhren sorgen dafür, dass nachts auch wirklich abgeschaltet wird. Und ganz ehrlich – niemand bewundert Ihre Gartenbeleuchtung um drei Uhr nachts.
- Weniger ist mehr! Beleuchten Sie mit wenig Leuchten und geringer Intensität. Für Nutzlicht gilt, dass Sie mit einem Licht anfangen und die Intensität langsam steigern, bis Sie ausreichend Licht haben. Leuchten aus dem Baumarkt sind oft absolut überdimensioniert. Übrigens ist bei den Lichtdesignern das Dunkeldesign gerade groß im Kommen. Hier wird mit Kontrasten gearbeitet und Licht eher zurückhaltend verwendet, um die Mystik der Nacht zu erhalten.
- Licht nur nach unten strahlen lassen. Nutzen Sie abgeschirmte Leuchten, um das Licht an jene Stellen zu bringen, wo es denn auch benötigt wird. Damit vermeiden Sie auch, selbst geblendet zu werden. Installieren Sie keine Bodenstrahler (deren Lebenszeit ist sowieso eher gering und das wenigste Licht wird gesehen, weil es eben nach oben strahlt) und verzichten Sie darauf, Bäume anzustrahlen.
- Nutzen Sie warmes Licht. Neutral- und kalt weißes Licht mag energieeffizienter sein als warmweiß oder gar bernsteinfarben, die geringe Energieersparnis gleichen Sie aber durch die anderen ökologischen Folgen wieder mehr als aus. Licht über 3000 Kelvin beeinflusst die biologischen Rhythmen von Menschen und Tieren, zieht mehr Insekten an und blendet Ihre Nachbarn stärker.
Der beste Tipp ist Verzicht auf Beleuchtung
Der beste Tipp für eine naturgemäße Gartengestaltung? Verzichten Sie auf Beleuchtung! Lichtdekoration im Garten hat ihren Reiz, dem stimme ich zu, umweltfreundlich ist sie aber in keinem Fall.
Zuletzt noch ein Wort zu den beliebten Solarlichtern. Solarstrom gilt zwar als umweltverträglich, wirklich umweltfreundlich sind Solarlichter aber keineswegs. Die Produktion von Solarzellen und Akkus verbraucht viele seltene Rohstoffe.
Solarlichter sind keineswegs umweltfreundlich
Auch die Entsorgung ist nicht einfach. Billige Solarleuchten halten leider meist nur wenige Jahre, dann geben die Akkus den Geist auf, und sie müssen als Elektroschrott entsorgt werden. Für LEDs gibt es dafür noch keine wirklichen Konzepte, ein Recycling funktioniert noch nicht. Umweltverträglich sind die kleinen Solarlichter aus dem Baumarkt also nicht.
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