Mit Obstbäumen dem Klimawandel trotzen
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Überall werden jetzt Bäume für das Klima gepflanzt, und es wird zu Baumpflanzaktionen aufgerufen. Was liegt da näher, als im Kleingarten mit Obstbäumen dem Klimawandel zu trotzen? Schnell stellt sich dann die Frage nach der richtigen Baumart. Ihr Gartenfachberater im Verein erklärt, worauf man bei der Garten Pflanzaktion achten sollte und warum gute Beratung so wichtig ist.
Mich persönlich freut der aktuelle „Baumpflanzboom“. Doch möchte ich auch zur Umsicht raten, und hoffe sehr, dass nicht wahllos irgendwelche Obstbäume gepflanzt werden, sondern dass die jungen Setzlinge gut auf die Bedingungen des jeweiligen Standorts abgestimmt sind.
Baumschulen der Region kennen lokale Standorte
Damit die Bäume eine reelle Anwachschance haben, sollten es auch gute, von Qualität geprägte Jungpflanzen sein. Immerhin müssen die Bäume mit den lokalen Folgen des Klimawandels gut klarkommen. Sie sollen Trockenheit, Hitze, generelle Wetterextreme aushalten und auch durch den Klimawandel eingeschleppte Krankheiten und Schädlinge überstehen können – also bitte keine Billigware unbekannter Herkunft .
Vor allem für im Platz meist begrenzte Kleingärten sind gründliche Überlegungen vorab und eine sorgfältige Auswahl des passenden Baumes unabdingbar. Extremstandorte sind in Kleingärten zwar eher selten, aber auch hier sind die Folgen der Klimaveränderung spürbar und wirken sich auf alle Pflanzen aus. Andere Arten als bisher werden Einzug halten müssen.
Pflanzen wie die Süßkirsche ‘Burlat’ (frühe Sorte) oder ‘Spartan’ (Winterapfel) und andere Sorten werden dagegen möglicherweise ein Comeback erleben. Seit Langem schon sind Fachleute der Baumschulen damit beschäftigt, solche Sorten zu suchen, die auch in Zukunft gut für Kleingärten geeignet sind.
Dabei muss klar sein: Nicht alle der ursprünglich hier vorkommenden Sorten können sich schnell genug an die veränderten Klimabedingungen anpassen. Ihre Lebensräume werden sich daher in den nächsten Jahrzehnten vermutlich verschieben. Zum Teil ist diese Entwicklung schon jetzt zu beobachten.
Achten Sie aber auch auf die Regeln und Verordnungen im Kleingartenwesen. Wenn diese auch so manchem Kleingärtner sinnlos erscheinen, näher betrachtet dienen sie dem Klima- und Pflanzenschutz. Und die kleingärtnerische Nutzung kommt auch nicht zu kurz.
Wer neue Obstbäume pflanzt, sollte Jungpflanzen von guter Qualität auswählen, die möglichst in einer regionalen Baumschule herangewachsen sind. Äpfel, Birnen und Co. unserer alten Obstbäume sind für die Jüngsten nicht nur Vitaminspender, sondern mitunter auch Abenteuerspielplatz. Foto/Li.: Laube, Foto/Re.: S. Hofschlaeger/Pixelio
Säulenobst ersetzt nicht die Schattenspender
Wir beobachten in vielen Kleingärten vermehrt den Trend, dass Gartenfreunde die alten Obstgehölze mit ihrer ausladenden Krone aus dem Garten entfernen, nur um sie gegen kompakt wachsende Säulenobstgehölze auszutauschen. Das ist jedoch nicht der richtige Weg, denn Säulenobst ist nicht nur unattraktiv für Vögel und andere Tiere, es hat auch den Nachteil, dass es keinerlei Schatten mehr spendet.
Das hat letztlich zur Folge, dass sich der Kleingärtner besonders an heißen Tagen gar nicht mehr in seinem Garten aufhalten und dort arbeiten oder ausruhen kann, da die pralle Sonne zur Gefahr wird. Ältere Obstbäume können durch geeignete Schnittmaßnahmen gezielt verjüngt werden. Das hätte auch ökologische Vorteile.
Nicht ohne gute Beratung von Ihrem Fachberater
Wenn Sie einen Baum pflanzen, an dem Sie lange Freude haben wollen, sollten Sie vorher unbedingt mit Ihrem Gartenfachberater sprechen. Der weiß in der Regel ganz genau, welcher Obstbaum dem Klimawandel trotzt. Auch kennt er sich bestens mit den örtlichen Wetter- und Bodenbedingungen aus. Sich einfach einen Baum aus dem Baumarkt auszusuchen, funktioniert in der Regel nicht.
Sicher ist nur, dass es zu wenige Obstbäume in unseren Kleingärten gibt. Teilweise sind die Obstbäume auch zu alt, sie können den klimatischen Veränderungen nichts entgegensetzen und sterben ab. Sie sollten dringend ausgetauscht werden.
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