LV Sachsen Aktuell

Ein Blick in die digitale Zukunft des Kleingartenwesens in Sachsen

in LV Sachsen

Digitale Lösungen bieten neue Chancen und Möglichkeiten

AG Digitalisierung des LSK ist Ihr starker Partner

Ein Blick in die digitale Zukunft des Kleingartenwesens in Sachsen
Foto: LSK Archiv (ps)

Die Welt verändert sich stetig, und auch die Kleingartenbewegung in Sachsen bleibt davon nicht unberührt. In einer Zeit, in der digitale Lösungen immer mehr Einzug in alle Lebensbereiche halten, bietet auch das Ehrenamt neue Chancen und Möglichkeiten.

Der Landesverband Sachsen (LSK) ist sich dieser Entwicklung bewusst und geht gemeinsam mit seinen Partnern und einem starken, engagierten Team der AG Digitalisierung des Landesverbandes um Peter Keiner (SV Dresden), Bianka Gothe (RV Freiberg), Jörg Wunderlich-Bratzke (RV Borna und Umgebung), Kai Seitenglanz (KGV „Bergidyll Flöha“/Plaue) und Martin Schröder-Pirl (KGV „Theklaer Höhe“ Leipzig) neue Wege, um die Vorstandsarbeit zu modernisieren und für die Zukunft zu rüsten.

Die Veränderung der Vorstandsarbeit und die Zukunft des Ehrenamts

In den vergangenen Jahren hat sich die Arbeit in den Vorständen der Kleingärtnervereine erheblich verändert. Früher standen oft administrative Aufgaben und die Verwaltung im Vordergrund. Heute geht es zunehmend darum, neue Mitglieder zu gewinnen, die Gemeinschaft zu stärken und den Verein fit für die Zukunft zu machen. Mit den digitalen Werkzeugen des neuen Programms können diese Aufgaben nun effizienter und moderner angegangen werden.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gewinnung der nächsten Generation für das Ehrenamt. Durch die Vereinfachung der Vorstandsarbeit und den Einsatz moderner Technologien können wir jungen Menschen zeigen, dass ein Ehrenamt nicht nur eine verantwortungsvolle Aufgabe ist, sondern auch Freude bereitet und neue Perspektiven eröffnet.

Zukunft Kleingarten: Die Digitalisierung im Fokus

Auf der Webseite “Zukunft Kleingarten” finden Sie erste Informationen und Anregungen, wie digitale Lösungen in die Arbeit der Kleingärtnervereine integriert werden können. Die Inhalte der Webseite werden nach und nach weiter aufgebaut. Digitalisierung bedeutet nicht nur die Einführung von Software oder Apps, sondern auch die Vereinfachung und Verschlankung von Prozessen, die bisher oft zeitaufwändig und kompliziert waren. Besonders die jüngere Generation, die mit digitalen Technologien aufgewachsen ist, kann durch solche Maßnahmen leichter für ein Ehrenamt begeistert werden.

Das neue Programm von gartenbund.de – eine Chance für die Vereine

Ein wesentlicher Schritt in Richtung Digitalisierung und Modernisierung ist das neue Programm von gartenbund.de, das in Kooperation unter Einbeziehung unserer Arbeitsgruppe für Verbände und Vereine und deren Besonderheiten angepasst wurde. Dieses Programm bietet umfangreiche Werkzeuge und Funktionen, um die Arbeit in den Kleingärtnervereinen zu erleichtern. Vom Mitglieder-Management über die Finanzverwaltung bis hin zur kompletten Parzellenverwaltung mit Grundstückeigentümern – all das kann digital und somit effizienter organisiert werden.

(1) Beim 3. Freiberger Gartentag im August 2025 haben die Mitglieder der AG Digitalisierung des LSK Martin Schröder-Pirl, Bianka Gothe und Peter Keiner (v.l.n.r.) nicht nur eine Lanze für das neue Verwaltungsprogramm von 20media gebrochen, sondern auch zahlreiche Fragen interessierter Vereinsvorstände und weiterer Gartenfreunde beantwortet. (2) Screenshot der Kleingartenverwaltungssoftware “Gartenbund” Fotos: RV Freiberg/20media

Ein weiterer entscheidender Vorteil des neuen Programms von gartenbund.de für die Verbände und angeschlossenen Vereine liegt in der effizienten Verwaltung und Kommunikation. Besonders beim Thema Versicherungen zeigt sich, wie viel einfacher und transparenter die Arbeit dank der Digitalisierung wird. Änderungen, die bisher mühsam in großen Excel-Tabellen erfasst und manuell weitergegeben werden mussten, können jetzt automatisch und in Echtzeit an den Verband gemeldet werden. Dies reduziert nicht nur den Verwaltungsaufwand, sondern minimiert auch das Risiko von Fehlern und Verzögerungen.

Die automatisierte Weiterleitung von Versicherungsänderungen und anderen wichtigen Informationen sorgt dafür, dass alle Ebenen – vom Verein bis zum Verband – stets auf dem neuesten Stand sind. Dadurch wird nicht nur Zeit gespart, sondern auch die Zusammenarbeit innerhalb der Kleingartenbewegung wesentlich verbessert. Solche praktischen Funktionen machen das Programm zu einem wertvollen Werkzeug, das die Vorstandsarbeit modernisiert und gleichzeitig die Qualität der Vereinsverwaltung steigert.

Durch den geschlossenen Rahmenvertrag zwischen dem LSK und gartenbund.de haben die sächsischen Vereine und Verbände die Möglichkeit, dieses Programm zu besonders günstigen Konditionen zu nutzen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Vereinsarbeit an die Anforderungen der heutigen Zeit anzupassen und sie zukunftssicher zu machen.

Balanceakt zwischen Moderne und Tradition für die Zukunft des Ehrenamts

Auch in der zukünftigen modernen Welt der Kleingärtnervereine es ist wichtig, einen Balanceakt zu meistern, um alle Mitglieder einzubeziehen. Während die jüngere Generation mit digitalen Werkzeugen aufgewachsen und somit vertraut ist und diese als natürliche Erweiterung ihrer Lebensweise ansieht, kann der Übergang für ältere Mitglieder weitaus herausfordernder sein.

Die digitale Transformation bietet zwar viele Vorteile, doch sie darf nicht dazu führen, dass sich langjährige, oft erfahrungsreiche Mitglieder ausgeschlossen fühlen. Viele ältere Pächter schätzen den persönlichen Kontakt und die traditionelle Kommunikation per Brief. Hier ist es wichtig, eine Brücke zwischen den verschiedenen Bedürfnissen der Mitglieder zu schlagen.

Ein Ansatz könnte hierzu sein, einen hybriden Weg zu gehen: Digitale Lösungen können für die effizientere Verwaltung von Vereinen und Verbänden und für die Ansprache jüngerer Mitglieder genutzt werden, während gleichzeitig traditionelle Kommunikationswege wie Briefe für diejenigen beibehalten werden, die sich in der digitalen Welt weniger wohlfühlen. Diese Kombination aus digital und analog stellt sicher, dass alle Mitglieder – unabhängig von ihrem technischen Know-how – eingebunden bleiben und sich wertgeschätzt fühlen.

Veranstaltungen, Informationsblätter und wichtige Mitteilungen können in beiden Formaten angeboten werden, sodass jeder die für ihn passende Kommunikationsform wählen kann. Zudem können Schulungen oder Informationsveranstaltungen zu digitalen Themen für interessierte ältere Mitglieder angeboten werden, um ihnen den Umgang mit den neuen Technologien zu erleichtern.

Das Ziel ist es, eine harmonische Integration der digitalen und traditionellen Elemente zu erreichen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Verein als Gemeinschaft zusammenbleibt und gleichzeitig die Vorteile der Digitalisierung nutzt, um das Ehrenamt effizienter zu gestalten und neue Mitglieder zu gewinnen. Der Spagat zwischen Tradition und Innovation ist ein Schlüssel, um das Ehrenamt zukunftssicher zu gestalten, ohne die Wurzeln und die Vielfalt der Mitglieder zu vernachlässigen.

Unterstützung für Vereine: Wir sind für Sie da

Die Arbeitsgruppe „Digitalisierung“ des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner unterstützt Verbände und Vereine aktiv dabei, diese neuen Wege zu gehen. Wir stehen Ihnen gerne beratend zur Seite und geben Ihnen Anregungen, wie Sie Ihre Arbeitsprozesse optimieren können. Unser Ziel ist es, die Vorstandsarbeit so zu gestalten, dass sie effizienter und zugleich interessanter für neue Mitglieder wird.

Die Digitalisierung ist eine große Chance für die Kleingartenbewegung in Sachsen. Gemeinsam können wir diese Herausforderung meistern und das Ehrenamt für die nächste Generation attraktiv gestalten. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam gehen – für die Zukunft unserer Kleingärten und unserer Gemeinschaft.

Martin Schröder-Pirl, Mitglied der AG „Digitalisierung“