Von der Frühjahrsberatung 2023 des LSK-Gesamtvorstandes in Chemnitz
Von ps
Neue Ansätze für den Rückbau sind fruchtbar
Ohne Moos ist nicht viel los – diese Binsenweisheit hat sich bei der Beratung des LSK-Gesamtvorstandes am 29. April 2023 im Chemnitzer c/o-Hotel einmal mehr bestätigt –egal, ob es um den Rückbau nicht mehr benötigter Kleingärten, um die Anpassung der Mitgliedsbeiträge für den BDG und LSK oder um die auskömmliche Finanzierung der Arbeit des Deutschen Kleingärtnermuseums in Leipzig geht. Gerade der letztgenannte Punkt treibt die sächsischen und Leipziger Gartenfreunde besonders um, denn sie tragen einen großen Teil der benötigten Gelder für das Wirken des Museums, obwohl es sich um eine Einrichtung mit deutschlandweiter Ausrichtung handelt, mit der sich auch der Bundesverband gerne schmückt.
Auskömmliche Finanzierung der Museumsarbeit ist erforderlich
Verschiedene verbale Zusagen für die Finanzierung der Museumsarbeit entpuppten sich bislang nur als unverbindliche Absichtserklärungen, mit denen jedoch keine inhaltliche Weiterentwicklung einhergehen kann. Ein Antrag des Landesverbandes Hessen aus dem Jahre 2015 an den BDG-Verbandstag hatte vorgesehen, dass pro KGV und Jahr 5 Euro für die Finanzierung des Museums (entspricht etwa 10 Cent pro organisiertes Mitglied) aufgewendet werden sollen, jedoch gab es keinen entsprechenden Beschluss. Im Zuge des zweiten Teils der Beitragserhöhung des BDG ab 2026 um weitere 40 Cent sollen nach dem Willen des LSK 10 Cent davon für die Finanzierung der Museumsarbeit verwendet werden. „Ein dauerhafter Zuschuss von jährlich 90.000 Euro musss das Ziel sein“, erklärte LSK-Präsident Tommy Brumm. Der Gesamtvorstand hat das Präsidium einstimmig beauftragt, dieses Ziel zu verfolgen und dafür gemeinsam mit anderen Landesverbänden eine Beschlussvorlage zu erstellen.
Neue Vorsitzende wurden begrüßt
Doch bevor die insgesamt 39 stimmberechtigen Mitglieder des Präsidiums und der Mitgliedverbände über diese und weitere Themen debattierten, hatten sie in einer Schweigeminute des verstorbenen Mitglieds der AG Geschichte Dr. Dieter Vassmers aus Dresden gedacht. In der Runde wurden die neu gewählten Verbandsvorsitzenden Steffen Hommel (Kreisverband Meißen, Katrin Ahlgrimm (Regionalverband Torgau/Oschatz), Jürgen Schneider (Territorialverband Zschopau) und Suzanne Krauß (Stadtverband Chemnitz) herzlich begrüßt. Leider konnten Maik Scheffler (Kreisverband Delitzsch) und Sven Umlauft (Niederschlesischer Kleingärtnerverband) nicht anwesend sein. Der vormalige Vorsitzende des Stadtverbandes Jens Peter wurde für sein ehrenamtliches Wirken mit der Goldenen Ehrennadel des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner ausgezeichnet.
Die Mitglieder des LSK-Gesamtvorstandes begrüßten in ihren Reihen neu gewählte Vorsitzende mehrerer Mitgliedsverbände. Foto: LSK
Rückbau ist große Herausforderung
LSK-Präsident Tommy Brumm ergänzte den schriftlich vorliegenden Geschäftsbericht für das Jahr 2022 mit aktuellen Entwicklungstendenzen im Kleingartenwesen bis zum April 2023. Darin ging er unter anderem auf die Herausforderungen für die Verbände und Vereine im Zuge der Grundsteuerreform sowie auch die Auswirkungen des demografischen Wandels ein und wertete die erste regionale Konferenz im Vogtland als vollen Erfolg.
Ziel dieser Konferenzen – die nächste soll es um Landkreis Nordsachsen geben – sei es, möglichst viele Kommunen zu einem Rücklauf von Pachtgeldern zu bewegen, um den Rückbau voranzubringen. „Dieses Potenzial beläuft sich im Bereich unserer Mitgliedsverbände auf 2,5 bis 3 Millionen Euro, und wir sind optimistisch, dass diese neuen Ansätze Früchte tragen werden“, zeigte sich Tommy Brumm optimistisch. „Jedoch ist die Schaffung von Eigenmitteln für Rückbauvorhaben auf privatem Land unumgänglich, denn der Umgang mit privaten Verpächtern gestaltet sich mitunter schwierig.“
LSK-Schatzmeister Uwe Jakobeit erläuterte den Entwurf des Haushaltsplanes 2023, der ebenfalls Zustimmung fand. Foto: LSK
Kassenprüferin Heike Kretzschmar bescheinigte dem LSK-Präsidium einen ordnungsgemäßen Umgang mit den finanziellen Mitteln. Foto: LSK
Regularien wurden abgearbeitet
Danach wurden die erforderlichen Regularien abgearbeitet. Die Leiter der LSK-Arbeitsgruppen berichteten über ihr Wirken, und Schatzmeister Uwe Jakobeit erläuterte die Abrechnung des Haushaltsplanes 2022 und erklärte, dass angesichts der enormen Kosten für die Beteiligung an der Landesgartenschau 2022 in Torgau die Beteiligung bei der nächsten Landesgartenschau 2026 in Aue/Bad Schlema vermutlich abgespeckt werden muss. Kassenprüferin Heike Kretzschmar bescheinigte dem Präsidium eine akkurate Finanzarbeit, die Ausgaben seien satzungsgemäß und hocheffektiv erfolgt. Deshalb stellte sie den Antrag zur Entlastung des Präsidiums für das Geschäftsjahr 2022, was ebenso einstimmig erfolgte wie der Beschluss über die Verwendung der Rücklagen und zur Bestätigung des Haushaltsplanes 2023.
Schließlich wurde über die erforderliche Beitragsanpassung ab dem kommenden Jahr – die erste seit 2016 – auf 4,50 Euro je Mitglied an den LSK diskutiert. Dieser Betrag beinhaltet gemäß dem Antrag des LSK an den BDG den ersten Teil der Beitragsanpassung des BDG von 0,40 Euro sowie einen Anteil von 10 Cent für den LSK. Ab 2026 wird der Mitgliedsbeitrag an den LSK dann 4,90 Euro betragen und beinhaltet den zweiten Teil der Beitragsanpassung des BDG in Höhe von 0,40 Euro. Beiden Anträgen wurde bei jeweils vier Stimmenthaltungen zugestimmt, wobei eine eventuell erforderliche Anpassung des Mitgliedsbeitrages des LSK ab dem 1.1.2026 von der aktuellen Teuerungsrate abhängig sein und dem Gesamtvorstand auf seiner Sitzung im Frühjahr 2025 vorgestellt wird.
Präsident Tommy Brumm ging auf die Entwicklung des „Gartenfreundes“ mit dem Redaktionsteil „Sachsen aktuell“ ein und zeigte Möglichkeiten für den Erhalt der Verbandszeitschrift auf. Foto: LSK
Delegierte für den 29. BDG-Verbandstag
Als Delegierte für den 29. Verbandstag des BDG am 8./9. September 2023 in Berlin wurden gewählt: Gesetzte Delegierte: Udo Seiffert (BDG-Vizepräsident), Tommy Brumm und Gerd Steffen (Mitglieder des Gesamtvorstandes des BDG) sowie als Delegierte des LSK: Heiko Dittrich, Uwe Jakobeit und Frank Reimann (alle LSK-Präsidium), sowie aus den Mitgliedsverbänden: Kathrin Jakob und Danilo Lenhardt (beide RV Göltzschtal), Suzanne Krauß und Iris Uhlig (beide SV Chemnitz), Frank Hoffmann (SV „Dresdner Gartenfreunde“), Steffen Weiser (RV Freiberg), Thomas Köhler (KV Leipzig Westsachsen), Ernst Poduschnik und Gunter Urmoneit (beide SV Leipzig), Petra Mittasch und Axel Renner (beide TV Löbau), Steffen Hommel (KV Meißen), Danny Eszlari und Torsten Grieser (beide RV Vogtländischer Kleingärtner), Frank Tröger (RV Werdau/Glauchau) und Jürgen Schneider (TV Zschopau). Als Ersatzdelegierte wurden bestimmt: Jörg Krüger und Robby Müller (beide LSK-Präsidium), Thomas Knoll (KV Delitzsch), Sandy Asser (SV „Dresdner Gartenfreunde“), Katrin Ahlgrimm (RV Torgau/Oschatz), Kai Heuer (RV Werdau/Glauchau), Andreas Mehnert (TV Zschopau) und Wolfgang Preller (TV Kamenz).