Klausurtagung des LSK-Präsidiums
Sächsischen Gartenakademie in Pillnitz (LfULG)
2 Min. Lesedauer
Die auf dem 10. Verbandstag gewählten Mitglieder des LSK-Präsidiums trafen sich am 26./27. August 2021 zur Klausurtagung. Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) konnte diese Beratung in den Schulungsräumen der Sächsischen Gartenakademie durchgeführt werden. Für die rechtliche Beratung war Vertragsrechtsanwalt Karsten Duckstein aus Magdeburg angereist; krankheitsbedingt fehlte Gerd Steffen aus Plauen.
Ohne großen Zeitdruck wurden viele Themen – beginnend von den Arbeitsaufgaben über die Verbandsstruktur bis zum Zeitmanagement – in zwei Tagen analysiert. Die Struktur des LSK wurde von außen nach innen beleuchtet und nach Möglichkeiten gesucht, um unsere Arbeitsweise weiter zu verbessern.
Die Schere zwischen dem wachsenden Bedarf an Kleingärten in Ballungsgebieten einerseits und dem Leerstand in strukturarmen Bereichen Sachsens wird immer größer. Viele Mitglieder in großen Städten sorgen für eine gute Finanzdecke für professionelle Arbeit in zeitgemäß eingerichteten Geschäftsstellen dieser Verbände. Hinzu kommt die Unterstützung der Kommunen für die Kleingärten als soziale Einrichtung und Teil des öffentlichen Grüns.
Ganz anders sieht es hingegen im ländlichen Raum aus: Zum einen, haben die Kleingärtner hier mehr Arbeit mit der Pflege der Leergärten und erleiden somit eine indirekte Pachterhöhung; zum anderen erkennen viele Kommunalverwaltungen kaum die Bedeutung der Kleingärten für die Städte und Gemeinden. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen gelingt nur mit dem Engagement einzelner Akteure. Diese zu finden, kann zwar nicht Aufgabe des LSK sein, aber mit ihren langjährigen Erfahrungen unterstützen und beraten die Mitglieder des Präsidiums die Regionalverbände gerne. Aus dem großen Fundus der Dokumente und eigenen Präsentationen sind bei Vor-Ort-Besuchen in den Mitgliedsverbänden Hilfestellungen auf Anforderung möglich.
Der Generationswechsel ist im vollen Gange
Coronabedingt hat der Einsatz elektronischer Kommunikationsmittel auch im Kleingartenbereich sprunghaft zugenommen. Onlineschulungen, Newsletter, Homepage, Cloud, Software usw. sind im LSK keine Unbekannten und werden gezielt eingesetzt. Der Generationswechsel in den Verbänden und Vereinen ist im vollen Gange, damit werden stetig neue Mitglieder in den Vereinen bis hin zu den Verbänden Vorstandsarbeit leisten. Diesen neuen Mitstreitern müssen wir ein fundiertes Fachwissen vermitteln – zum einen über offene Onlineschulungen bis in die Vereinsstruktur, zum anderen mit Schulungen für die Mitarbeiter und Vorstände der Mitgliedsverbände. Diese können bereits im Vorfeld entstehende Probleme in ihren Verbänden abwenden, hierzu benötigen sie aber ein solides Fachwissen. Solche gut ausgebildeten Vorstände und Mitarbeiter der Verbände sind in der Lage, mit dem LSK zusammenzuarbeiten und ihn somit zu entlasten.
Es gibt keine „Berufsausbildung“ für die Vereinsvorstände unserer Verbände, von diesen wird aber oft eine professionelle Leistung im Ehrenamt erwartet. Hierbei ist jeder Kleingärtner gefragt, wieviel er bereit ist, für sein Hobby, die Kleingärtnerei, zu investieren. Das Einfordern seiner Rechte kann nur Einhergehen mit der Wahrnehmung seiner Pflichten. Damit ist nicht nur die vertragsgemäße Nutzung des Gartens gemeint – es geht um das aktive Vereinsleben. In den Versammlungen die geeignetsten Mitglieder aus ihren Reihen zu wählen, die die Interessen vom Verein/Verband vertreten, diese dabei zu unterstützen und entsprechend wertzuschätzen. An dieser Stelle kann und muss der LSK seinen Mitgliedsverbänden als Dienstleister zur Verfügung stehen. Er wird die Angebote für sie erweitern, auf Landesebene mit den Ministerien, aber auch anderen „Grünen Verbänden“, zusammenarbeiten und sich als Mitglied im BDG für die Interessen der sächsischen Kleingärtner einsetzen.
Sächsisches Kleingartenwesen mit sehr viel Potenzial
An den beiden Beratungstagen wurden unter anderem die Struktur des Landesverbandes und die Leistungsstärke analysiert sowie Schlussfolgerungen für dessen weitere Arbeit abgeleitet. Foto: LSK
Unter dem Strich ist in den zwei Tagen Klausur deutlich geworden, dass das sächsische Kleingartenwesen sehr viel Potenzial für seine Entwicklung hat, aber auch eine Reihe von Herausforderungen bewältigen muss, die zeitnah abgearbeitet werden müssen. Weder terminlich noch rechtlich können die Präsidiumsmitglieder allein diese Aufgaben bewältigen. Ohne Unterstützung und das Wollen der organisierten Gartenfreunde wird es nicht vorangehen. Anders hat das organisierte Kleingartenwesen in der jetzigen Form in der Zukunft einen schweren Stand.
Ab einer Größe von über 1000 Mitgliedern ist im Verein oder Verband eine kontinuierliche Arbeit notwendig, die allein im Ehrenamt nicht mehr bewältigt werden kann. Überregionale Fusionen sind nicht das Allheilmittel, und die Hoffnung: „Es wird schon einer machen“ heißt, sich der Verantwortung zu entziehen. Kommen wir jedoch zum: „Es will jemand machen“, dann wird er/sie/es jene Hilfe bekommen, die benötigt wird. Schließlich werden wir als Präsidium zurückblicken und als Wegbereiter auch 2022 in einer Klausur neue Aufgaben haben.
Für dieses Mal sind die zu lösenden Herausforderungen als Aufgabe für Unterstützung des Präsidiums an die Arbeitsgruppen vergeben.
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