Es ist nie zu spät, sein Eigentum zu schützen
Warum sollte jeder Pächter seine Gartenlaube versichert haben?
Von Gerd Steffen, Geschäftsführer RVK, LSK-Präsidiumsmitglied
Logo: Kleingarten-Versicherungsdienst
Für den 23. November 2022 wurde eine zusätzliche Online-Schulung des LSK angeboten. Der Kleingarten-Versicherungsdienst KVD informierte über das wichtige Thema „Warum sollte jeder Pächter seine Gartenlaube versichert haben?“ Doch zur gleichen Zeit hatte unser Regionalverband seine Mitgliederversammlung geplant. Kurz entschlossen haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und entschieden uns dafür, diese Schulungsmaßnahme vor der Beratung der Vereinsvorsitzenden sozusagen live und in Farbe im Versammlungsraum zu übertragen. So konnten mit nur einem Online-Zugang 154 Teilnehmer diese wirklich interessante Schulung wahrnehmen. In der fast einjährigen Geschichte der LSK-Online-Schulungen gab und gibt es eine gemeinsame Teilnahme an den Schulungen, doch solch eine hohe Beteiligung hatte es selbst in unserem Regionalverband noch nicht gegeben.
Leichter Zugang zur Online-Schulung
Trotz der großen Teilnehmerzahl waren die Aufmerksamkeit und Disziplin sehr hoch, und vielen Gartenfreunden wurde zudem die Scheu genommen, sich zu künftigen Online-Schulungen anzumelden. Auch das ist eine Werbung für die Online-Schulungen, wenn man merkt, wie einfach es doch geht. Nur eine Anmeldung über den Mitgliedsverband, dann bekommt man den Zugangslink – und schon wird geballtes Wissen vermittelt. Natürlich wurden den Teilnehmern die Schulungsunterlagen zusätzlich übersendet, so ist man in der Lage, alle Fakten nachzulesen, das erworbene Wissen noch zu vertiefen und weiterzuvermitteln.
Doch warum sollte jeder Pächter seine Gartenlaube versichert haben? Versicherte Risiken, Versicherungswert, die Definition Laube, Versicherungswert deren Ermittlung, Auswirkungen der Versicherungssumme zum Neuwert und eine damit einhergehende Unterversicherung standen ebenso im Mittelpunkt des Referenten wie Teilschaden, Totalschaden und Wiederaufbau. Klare Berechnungsbeispiele zu Reparaturen und Entsorgungskosten sowie zum Wiederaufbau, aber auch zur Beitragsberechnung werden es den Geschäftsstellen der Verbände und den Vorsitzenden künftig erleichtern, interessierte Gartenfreunde zu beraten und für die Versicherung zu werben.
Im „normalen“ Leben schützt ein Jeder sein Eigentum. Es werden zahlreiche Versicherungen abgeschlossen, denken wir hier an die Kfz-Versicherung – Teil- oder Vollkasko muss jeder selbst entscheiden. Handy-Versicherung, es ist ja ein teures Teil, und für den Fall eines Schadens muss man es doch versichern. Was aber fast jeder hat, ist die Hausratversicherung. Alles dient dem Schutz des Eigentums. Dabei vergessen die meisten Gartenfreunde, dass alle Baulichkeiten auf der Parzelle ihr Eigentum sind, was es auch zu schützen gilt. Doch warum wird das dann aber nicht gemacht? Eine Ursache kann sein, dass die KVD-Laubenversicherung in vielen Vereinen noch zu unbekannt ist. Hier können solche Schulungsmaßnahmen hilfreich sein, auch der Flyer des LSK „Gartenglück braucht Sicherheit – Versicherungsservice für den Kleingärtner“ muss noch mehr in den Vereinen in Umlauf gebracht werden.
Nur zwei Tage später kam es in einem Kleingärtnerverein zu einem Laubenbrand, der Pächter war leider nicht versichert und wird auf den Kosten für Beräumung und Neubau sitzen bleiben. Fotos: RVK
Vor dem Schaden klug sein …
Nach der Schulung führte ich als Geschäftsführer unseres Regionalverbandes aus, dass es ratsam ist, dass der Verein selbst leer stehende Parzellen und damit die darauf stehende Laube versichert. Zwar hat der Verein zunächst Kosten, schützt aber sich und die Vereinsmitglieder vor hohen Kosten im Falle eines Schadens. In einem unserer Mitgliedsvereine wurde vor einigen Jahren eine Laube in einer leer stehenden Parzelle in Brand gesetzt. Es war keine Versicherung vorhanden, sodass der Verein und seine Mitglieder für den Schaden aufkommen mussten – die Entsorgung der abgebrannten Laube als Sondermüll kostete viel Geld. Bei gerade 20 Vereinsmitgliedern in diesem Verein war die finanzielle Belastung für jeden einzelnen besonders groß.
Da erscheint es wie ein Déjà-vu-Erlebnis, dass es zwei Tage später zu einem erneuten Brand in einer anderen Kleingartenanlage kam. Wie sollte es anders sein – auch dieser Pächter hatte keine Laubenversicherung und wird auf den Kosten sitzen bleiben. Es ist also nie zu früh, sein Eigentum zu schützen. Obwohl es keine Versicherungspflicht für den Kleingärtner gibt, liegt es doch in der Verantwortung eines Jeden, sich selbst und die Vereinsmitglieder vor finanziellem Schaden zu bewahren.
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