LV Sachsen Aktuell

LSK-Vertreter treffen sich mit Rick Ulbricht (CDU) zum gemeinsamen Gespräch

in LV Sachsen

LSK zu Besuch im sächsischen Landtag

Unterstützungsmöglichkeiten für das Kleingartenwesen in Sachsen

Wie kann die sächsische Landesregierung das Kleingartenwesen der Region unterstützen? Über diese und andere Fragen sprachen am Dienstag, dem 25. März 2025, Vertreter des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner und CDU-Abgeordnete, Rick Ulbricht dem neuen Verantwortlichen für das Kleingartenwesen der CDU-Fraktion. Dabei ging es nicht nur um Fördermöglichkeiten, sondern auch um die Probleme, denen Vereine vor allem in den ländlichen Regionen gegenüberstehen.

Wenn Kleingärtner auf Politiker treffen ergeben sich oft interessante Gespräche. So auch am 25. März 2025, als sich seitens des Präsidiums des LSK Tommy Brumm (Präsident des LSK), Udo Seiffert (Vizepräsident des LSK), Jörg Krüger (Landesgartenfachberater), Robby Müller (Vorsitzender des Stadtverband Leipzig der Kleingärtner), Bianka Gothe (Vorsitzende des Regionalverband der Gartenfreunde Freiberg), Jürgen Kluge (Vorsitzender des Kleingartenbundes Weißeritzkreis) und Ralf-Dirk Eckhardt (Vorsitzender des Kreisverbands Leipzig der Kleingärtner Westsachsen) zum Gespräch im sächsischen Landtag in Dresden trafen. Eingeladen hatten Rick Ulbricht, Abgeordneter im Sächsischen Landtag und Umweltpolitischer Sprecher der CDU, und Markus Praprotnick, Parlamentarischer Berater für Umwelt und Landwirtschaft der sächsischen CDU-Fraktion.

(1) LSK-Vertreter treffen sich mit Rick Ulbricht (CDU) zum gemeinsamen Gespräch. (2) Rick Ulbricht, Abgeordneter im Sächsischen Landtag und Umweltpolitischer Sprecher der CDU (li.), und Markus Praprotnick, Parlamentarischer Berater für Umwelt und Landwirtschaft der sächsischen CDU-Fraktion (re.) Foto: Kraneis

In rund zwei Stunden sprachen die Kleingärtner und die Vertreter des Landtages über die Chancen und Probleme des sächsischen Kleingartenwesens. Dabei war ein zentrales Thema die Förderung der Vereine und Verbände. Denn bislang werden diese kaum finanziell von der sächsischen Regierung unterstützt. Vor allem, da derzeit rund 26.000 bis 30.000 Parzellen in Sachsen leer stehen und sich keine neuen Pächter finden lassen. Das betrifft vorrangig ländliche Regionen, die immer stärker um neue Gartenfreunde und -freundinnen kämpfen müssen. Dadurch stehen viele Regional- und Territorialverbände vor großen finanziellen Hürden. Denn der erforderliche Rückbau ist aus den Verbandskassen nicht zu stemmen.

Weitere Themen waren die Schaffung von Ausgleichsflächen, der Aufbau neuer Kleingartenanlagen in den beliebten Ballungsgebieten und die Zusammenarbeit mit den Kommunen. Zudem sprach LSK-Präsident Tommy Brumm den Wunsch nach Strukturförderung an, um nicht nur die Digitalisierung, sondern auch die Hilfe für Verbände voranzutreiben.

Strukturförderung und Hilfe für sächsische Kleingärtner

Rick Ulbricht und Markus Praprotnick zeigten sich den Wünschen und Nöten der Kleingärtner aufgeschlossen und waren sehr an Details und weiterführenden Informationen interessiert. Rückfragen und Lösungsvorschläge machten deutlich, dass die Anliegen der Vertreter des LSK gehört und verstanden wurden. Zum Beispiel der Wunsch nach Mitteln, um das weit verbreitete Ehrenamt im Kleingartenwesen einfacher und attraktiver zu gestalten, den Erhalt der Anlagen zu fördern und den digitalen Ausbau in den Vereinen und Verbänden voranzutreiben. Dass es beim Thema Förderung vor allem in den Kommunen Probleme gibt, überraschte Rick Ulbricht dann doch. Denn oft sind Förderoptionen direkt an die Kommunen gerichtet und können auch nur von diesen abgerufen werden. Den Kleingärtnern, die von diesen Fördermöglichkeiten ebenfalls profitieren sollten, sind dann oft die Hände gebunden.

Leider stehen im sächsischen Haushalt derzeit keine finanziellen Mittel für zusätzliche Fördermaßnahmen zur Verfügung, bedauerte Rick Ulbricht im Gespräch. Er versprach jedoch, sich in den künftigen Legislaturen für die Belange des Kleingartenwesens einzusetzen. Robby Müller nahm dies auf, um auf ein großes Problem des Ehrenamts, nicht nur im Kleingartenwesen, aufmerksam zu machen. Denn dieses stehe häufig hinter vermeintlich wichtigeren Projekten und Finanzierungen zurück. Auch die Kommunen seien längst kein Ansprechpartner für Förderungen mehr. In Zeiten klammer Kassen werden viel mehr die Kleingärtner zu schnellen Geldquelle. Zum Beispiel durch eine drastische Erhöhung der Pachtzinsen.

Drei Kernthemen für die Förderung des Kleingartenwesens

Nach rund zwei Stunden Gespräch legten die Vertreter des LSK und die beiden Vertreter der Landesregierung drei elementare Punkte und Wünsche fest:

  • Strukturförderung des Kleingartenwesens (bspw. für die Digitalisierung, Umwelt- und Sozialprojekte, Jugendförderung, etc.)
  • Implementierung eines Kleingartenbeirats auf Landesebene als positives Zeichen für die Unterstützung des Kleingartenwesens durch die Landesregierung
  • Erhebung des sächsischen Kleingartenwesen zum sächsischen Kulturgut und damit eine Würdigung der jahrzehntelangen Bemühungen vieler Kleingärtner

Zu guter Letzt machte der LSK deutlich, dass er sich zudem eine stärkere Zusammenarbeit beim Naturschutz (zum Beispiel zum Schutz der gefährdeten Igel) wünsche. Außerdem betonte er die gute Zusammenarbeit mit der sächsischen Gartenakademie, die gemeinsamen Projekte sowie Schulungen von Fachberatern und Wertermittlern und vieles mehr möglich mache. Die Beteiligten verabschiedeten sich mit vielen neuen Eindrücken und dem Wunsch auf Fortführung solch gewinnbringender Gespräche und Zusammenarbeiten.

Carmen Kraneis