Klausurtagung des LSK-Präsidiums mit BDG
Von der Lobbyarbeit bis zu Alltagsproblemen
Von Frank Reimann, LSK-Vizepräsident
Die Mitglieder des Präsidiums des LSK arbeiten laut ihrem bestätigtem Arbeits- und Terminplan. Dazu gehört, dass einmal pro Jahr neben den Präsidiumssitzungen auch eine Klausur durchgeführt wird. Dieses Jahr organisierte der Geschäftsführer vom Regionalverband Vogtländischer Kleingärtner Gerd Steffen die Klausurtagung im Hotel Alexandra in Plauen. Bei diesem Zusammentreffen wird gemeinsam an der Weiterentwicklung des LSK gearbeitet. Es wurde analysiert, was bereits gut funktioniert und in welchen Aufgabenbereichen vielleicht noch Nachholbedarf besteht. Vor allem stand auf der Agenda aber die Einschätzung dessen, was wir derzeit leisten bzw. überhaupt leisten können.
Diskussion mit BDG-Vertretern
Erstmals haben wir dieses Mal auch den Präsidenten Dirk Sielmann und den Geschäftsführer Stefan Grundei vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) eingeladen. Genau wie unsere Stadt-, Regional- und Territorialverbände, unsere Mitglieder im Landesverband Sachsen der Kleingärtner (LSK), sind wir als LSK auch Mitglied im Bundesverband.
In der Diskussion wurde über Dienstleistungen, die uns angeboten werden könnten, über unsere Erfahrungen, die wir weitergeben können, und jene Erwartungen, die wir an den Bundesverband haben, gesprochen. Ein besonders wichtiges Thema war neben der Mitgliederentwicklung auch die Beitragsentwicklung. Dazu wurde schon in der Mai-Ausgabe des „Fachberaters“ (Seite 16/17) berichtet. Wir als Landesverband Sachsen der Kleingärtner werden dazu einen Antrag an den Gesamtvorstand des BDG einreichen. Ob und wie die anderen Landesverbände diesem zustimmen werden, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass eine Beitragserhöhung kommen muss, denn ohne einen starken Dachverband, der auf Bundesebene die Interessen aller in Deutschland organisierten Kleingärtner vertritt, kann unser Bundeskleingartengesetz nicht ausreichend geschützt werden.
Die Mitglieder des LSK-Präsidiums diskutierten mit BDG-Präsident Dirk Sielmann und BDG-Geschäftsführer Stefan Grundei über die aktuellen Herausforderungen. Foto: Reimann
Leider nehmen auch die Streitigkeiten in den Verbänden immer mehr zu, und die Bereitschaft, ein Ehrenamt in einem Verein auszuüben, immer mehr ab. Diese Entwicklung führt dazu, dass bestehende Strukturen wegbrechen. Oft sind es lediglich persönliche Befindlichkeiten, die oft mals so festgefahren sind, dass ein „weiter so“ oder selbst ein Neuanfang nicht möglich ist. Gerade weil ein Verein als juristische Person selbstständig ist, kann in solch einem Fall nur bedingt von außen geholfen werden. Wie diesen Kleingärtnern dennoch ein Alternativangebot gemacht werden kann, muss im Vorfeld rechtssicher gestaltet sein. Gern gesehen ist bei unseren Klausuren der Vertragsrechtsanwalt Karsten Duckstein. Bevor unsere Ideen verwirklicht werden, wird er uns aus seiner Sicht beraten. Denn nicht alles, was gut gemeint ist, ist aus rechtlichem Aspekt realisierbar.
Online-Schulungen künftig auch für Wertermittler und Fachberater
Ob ihres großen Erfolges werden wir unsere Onlineschulungen weiterführen und sogar weiter ausbauen. Diese werden wir auch speziell für unsere Wertermittler und auch die Gartenfachberater mit entsprechenden Themen anbieten. Unser Newsletter wird gut angenommen und ist ausbaufähig. Die Zusammenarbeit der Arbeitsgruppen im LSK wird intensiviert. Gut bewährt hat sich dabei die Arbeit mit Mikrosoft-Teams. Hier können ortsunabhängig Dokumente online bearbeitet werden. Das spart Fahrtkosten und vor allem Zeit. Mit dem Einsatz digitaler Medien ist es gelungen, in kürzeren Zeiträumen mehr Anfragen zu klären und gezielter Hilfe anzubieten.
Unsere Mitgliedsverbände müssen sich als moderne Dienstleister sehen und verstehen. Wichtig für eine weitere Entwicklung wird die Ausstattung der einzelnen Geschäftsstellen in den Verbänden. Für notwendige Technik und Strukturen kann der LSK Empfehlungen geben, und für den Umgang können Schulungen aber auch Patenschaften mit Nachbarverbänden angeboten werden. Wenn es gelingt, alle Stadt-, Regional- und Territorialverbände auf ein ähnliches Niveau zu bringen, sind Fehler vermeidbar. Es fängt bei der Nutzung von nicht mehr empfohlenen Vorlagen an. Auch bei dem Ausfüllen der Dokumente werden aus Unkenntnis wichtige Angaben falsch eingetragen.
Mehr Hilfe für Vereinsvorstände
Da das organisierte Kleingartenwesen auf dem Ehrenamt aufbaut, ist bei den immer fortschreitenden Anforderungen an die Vereine auch wesentlich mehr Unterstützung notwendig. Die Vorstände vor Ort haben jedoch bereits mit der praktischen Verwaltung der Vereine alle Hände voll zu tun. Wenn die Unterstützung bei den bürokratischen Aufgaben vollumfänglich gegeben ist, werden auch wieder mehr Kleingärtner bereit sein, ein Ehrenamt zu übernehmen. Das schafft stabile Vereine und stärkt den Verband.
Das Kleingartenwesen hat in Sachsen eine lange Tradition und ist auch zukunftsfähig. Wenn es uns aber nicht gelingt, mit der Zeit zu gehen, werden es jene Kräfte, die gegen den Erhalt des Landesverbandes stehen, leichter haben mit ihren Attacken. Die Aufgabe unserer Verbände besteht darin, dass Kleingärtner ihrem so wichtigen Hobby nachgehen können. Wir werden sie dabei mit ganzer Kraft unterstützen und im kommenden Jahr gewiss wieder Zeit finden, um über Geleistetes und Zukünftiges im Rahmen einer Klausur zu beraten.
Gartenfreund - Sachsen aktuell
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