LV Sachsen Aktuell

Die Zusammenarbeit des LSK mit den anderen „grünen Verbänden“ im Freistaat Sachsen nimmt jetzt verstärkt Fahrt auf. Präsident Tommy Brumm führte am 9. März 2023 ein erstes Vorgespräch mit der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt, vertreten durch Katrin Weiner, Leiterin der Koordinierungsstelle des Netzwerkes Natur Sachsen. Das Kleingartenwesen ist für die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt nicht völlig unbekannt, da die Schreberjugend Sachsen bereits seit über zehn Jahren eine gute Zusammenarbeit mit der Landesstiftung gepflegt hat. So wurden bereits viele gemeinsame Schulungsmaßnahmen und FÖJ-Projekte durchgeführt.

Die Möglichkeiten, die sich aus dem Miteinander der sächsischen Kleingärtner mit der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt ergeben, sind groß. Einen ersten Anfang macht die Zusammenarbeit mit dem Pomologenverein und dessen Landesgruppe Sachsen. Den Auftakt wird die Vorstellung des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner zu den „Mitteleuropäischen Pomologen Tagen“ im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau am 30. September 2023 bilden.

Als erstes gemeinsames Projekt mit der Landesgruppe Sachsen des Pomologen Vereins ist ein Obstsortenatlas für die sächsischen Kleingartenanlagen geplant. Dieser soll zukünftig alle fünf Jahre überarbeitet und somit ein aktuelles Arbeitsmittel für die Fachberater unseres Verbandes werden, aber auch jedem am Garten Interessierten zur Verfügung stehen. Die Pomologen könnten zukünftig auch in unserem Landesverband als Referenten auftreten. Großes Interesse besteht am Erhalt alter Obstsorten – so war die Landesgruppe Sachsen des PomologenVereins in den vergangenen Jahren in Polen aktiv und suchte alte Obstbäume. Den alten Sorten wird künftig eine große Bedeutung zugesprochen, da mit ihren Genen der Genpool der aktuellen Sorten aufgefrischt werden kann.

In der geplanten zweiten und größeren Gesprächsrunde wird die Arbeitsgruppe „Streuobstwiesen“ der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt miteinbezogen. Hier erhoffen wir uns praktische Unterstützung bei der Nachnutzung von nicht mehr benötigten Kleingartenflächen im ländlichen Raum.

Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt verfügt über ein flächendeckendes Netzwerk von Umweltbildnern, zu diesen gehören zum Beispiel auch viele Ornithologen. Mit Hilfe dieser Naturschutzzentren und deren Spezialisten können unsere Mitgliedsverbände das Bildungsangebot für ihre Fachberater bereichern.

Weitere Gespräche dieser Art sind in Kürze mit den sächsischen Imkern, dem NABU und dem BUND geplant.

Der Wert unseres Wirkens ist zwischenzeitlich angekommen, so wurde das Kleingartenwesen, vertreten durch den LSK-Präsidenten, am 27. Februar 2023 im Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft zu einer Expertenrunde „Artenvielfalt in Gärten“ eingeladen. Dort ist man sich des großen Potenzials der sächsischen Kleingärtner bewusst – allein die Zahlen sprechen bereits für sich. Im Landesverband sind 184.000 Kleingärtner organisiert, und diese bewirtschaften 9000 ha Gartenland. Wir sind flächendeckend organisiert und verfügen über ein hohes Fachwissen im Gartenbau.

Was die Grundpfeiler der Artenvielfalt der Kleingärten bildet, deckte sich mit unseren Ansichten – es sind die Bewirtschaftung durch die Gartenfreunde und die Aneinanderreihung vieler kleiner Minibiotope. Je mehr wir ökologisch gärtnern, desto mehr Organismen bieten wir in unseren Kleingärten eine Überlebenschance, um deren Bestand zu sichern. Das Zusammentreffen kam übrigens auf Initiative von Dr. Matthias Nuss von der Senckenberg Naturhistorischen Sammlung Dresden zustande.