Herausforderndes Gartenjahr 2025 im Territorialverband Kamenz
Territorialverband Kamenz der Kleingärtner e.V. (TKK)
Von der Gemeinnützigkeit bis zu Stadtjubiläen
Ein interessantes und auch herausforderndes Gartenjahr 2025 liegt vor den mehr als 3.700 Pächterfamilien des Territorialverbandes Kamenz der Kleingärtner. Fast alle 85 Mitgliedsvereine müssen 2025 erneut ihre kleingärtnerische Gemeinnützigkeit, die ihr Dachverband bereits zum wiederholten Male bestätigt bekommen hat, beantragen und dazu zahlreiche Unterlagen ausfüllen und einreichen, unter anderem einen stichpunktartigen Tätigkeitsbericht über das Wirken des jeweiligen Vereinsvorstandes in den vergangenen fünf Jahren. Im jeweils jüngsten Bescheid des Landratsamtes kann jeder Verein nachlesen, ob er die Gemeinnützigkeit in diesem Jahr tatsächlich beantragen muss, wofür die TKK-Geschäftsstelle gern behilflich ist. Auch die Organisation eines vielfältigen Vereinslebens zur Stärkung des Gemeinschaftssinns von den gemeinsamen Arbeitseinsätzen zur Erhaltung des Gemeinschaftseigentums bis zum Gartenfest, die fachliche Anleitung der Gartennutzer und die ordnungsgemäße Gartenübergabe bei Pächterwechsel machen den ehrenamtlich tätigen Gartenfreunden viel Arbeit.
Doch wer viel leistet, darf auch gehörig feiern – und dafür gibt es in diesem Gartenjahr im Verbandsgebiet zahlreiche Anlässe – nicht nur bei so manchem Vereinsjubiläum oder beim traditionellen Sommer- und Kinderfest in vielen Kleingartenanlagen. Kamenz will sein 800-jähriges Stadtjubiläum groß feiern, denn die Stadt wurde mit vielen ihrer heutigen Ortsteile am 19. Mai 1225 erstmalig in einer Urkunde als „oppidum“ (städtische Siedlung) erwähnt. Mit einem großen Stadtfest vom 16. bis 18. Mai wird dieses Jubiläum würdig begangen, wobei sich die historische Innenstadt in ein großes Festgebiet mit vielen thematischen Meilen, Vereinspräsentationen, Händlern, Gastronomen, Schaustellern und vielem mehr verwandeln wird. Natürlich wollen sich auch die Gartenfreunde mit einem Informations- und Präsentationsstand beteiligen und auf die vielfältige Bedeutung der zwei Dutzend Kamenzer Kleingartenanlagen für die Lebensqualität aller Einwohner der Stadt hinweisen, die es unbedingt zu erhalten gilt.
Als Partner konnten die Gartenfreunde bereits das BHG hagebau baucentrum + hagebaumarkt Kamenz gewinnen. Den krönenden Abschluss des Festjahres soll dann am 14. September 2025 ein großer Festumzug bilden, in dem Hunderte Darsteller in vielen liebevoll gestalteten Bildern die Stadtgeschichte lebendig und die Stadtgegenwart hautnah greifbar werden lassen.
Rückblick zur Gesamtmitgliederversammlung des TKK
In seinem Geschäftsbericht zog Verbandsvorsitzender Wolfgang Preller eine gute Bilanz der Arbeit und steckte die Schwerpunkte für das Gartenjahr 2025 ab. Foto: TKK/LSK
Bei der Gesamtmitgliederversammlung des TKK Ende November 2024 in der „Sachsenkrone“ von Ohorn, an der als Gast unter anderem LSK-Präsident Tommy Brumm teilgenommen hat, rief Verbandschef Wolfgang Preller die Vertreter der Mitgliedsvereine auf, sich aktiv an der Gestaltung der TKK-Ausstellung zum Stadtfest im Mai und am Festumzug zu beteiligen. „Das ist in diesem Jahr ein wichtiger Bestandteil unserer Lobbyarbeit gegenüber der Kommunalpolitik und zeigt den Einwohnern und Besuchern anschaulich, dass unsere grünen Oasen nicht nur ein Privatvergnügen ihrer Pächter sind, sondern viele positive Wirkungen auf das Mikroklima in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld haben. Auch aus diesem Grund wird der Territorialverband für die Beteiligung von Vereinen an dieser speziellen Art der Öffentlichkeitsarbeit finanzielle Mittel zu Verfügung stellen.“
Ähnliches gilt für den Festumzug zum traditionellen Bierstadtfest vom 6. bis 8. Juni 2025 in Radeberg. Die Grundlage dafür bildet bereits seit dem Jahre 2001 eine Vereinbarung zwischen der Stadtverwaltung und einer Interessengruppe von Radeberger Kleingärtnervereinen. Auch aus diesem Grunde arbeitet die Stadtverwaltung derzeit an einer Fördermittelrichtlinie für alle Vereine, deren Beschlussfassung jedoch noch in den Sternen steht.
Doch bevor die Gartenfreunde diese und weitere Feste begehen können, liegen vor ihnen weitere „Mühen der Ebene“ – von der Antragstellung der kleingärtnerischen bzw. steuerlichen Gemeinnützigkeit über Ausbildungs- und Schulungsveranstaltungen für Fachberater und Wertermittler bis hin zur Klärung von rechtlichen Problemen, bei der nach wie vor Rechtsanwalt Thorsten Hebbering dem TKK zur Seite steht. Darüber hinaus will sich der Territorialverband in diesem Jahr einen Überblick in allen Mitgliedsvereinen verschaffen:
- Was bewegt die KGV in der Zusammenarbeit mit ihrem Dachverband?
- Welche aktuellen Probleme sind zu lösen?
- Wie sind die einzelnen Kleingartenanlagen beschaffen und werden die Pachtgärten gemäß Bundeskleingartengesetz bewirtschaftet?
Gute Gelegenheiten, um zu diesen und weiteren Fragen mit den Gartenfreunden vor Ort ins Gespräch zu kommen, sollen gemeinsame Veranstaltungen mit dem BHG hagebau baucentrum in den KGA bieten. So sind im März und April 2025 Frühjahrs-Verkaufsmärkte in den KGV „Endemühle“ Kamenz bzw. „Rödertal“ Großröhrsdorf geplant, weitere Termine können für September und Oktober vereinbart werden. Neben diesen Fachgesprächen in den Anlagen haben die Gartenpächter zudem den Vorteil, dass ihnen das vorbestellte Gartenmaterial sozusagen bis an die Gartenpforte „frei Haus“ geliefert wird und sie den Einkaufswagen nicht durch den Baumarkt schieben müssen.
Gartenfreundin Monika Boran aus dem KGV „Am Karswald“ Arnsdorf wurde für ihre ehrenamtliche Tätigkeit mit einem Präsent ausgezeichnet. Foto: TKK/LSK
Doch all diese Aktivitäten des Dachverbandes kosten neben dem ehrenamtlichen Einsatz der Vorstandsmitglieder eben auch Geld, mit dem die TKK-Geschäftsstelle finanziert wird und das in Zeiten steigender Kosten auf allen Gebieten immer knapper wird. Damit die Verbandsarbeit im Interesse aller Pächterfamilien auch weiterhin auskömmlich finanziert bleibt, hat der Vorstand zur Mitgliederversammlung beantragt, den Mitgliedsbeitrag pro verpachtete Parzelle ab 2025 um 3 auf dann 25 Euro zu erhöhen. Diesen Antrag haben die Vereinsvertreter ebenso einstimmig angenommen wie die Beitrags- und Gebührenordnung des TKK ab 2025 sowie den Haushaltsplan 2025.
Abschließend wurde Monika Boran aus dem KGV „Am Karswald“ Arnsdorf mit einem Präsent für ihr ehrenamtliches Wirken ausgezeichnet. Die inzwischen 82-jährige Gartenfreundin gehört dem Verein seit über 50 Jahren an und ist seit dem Jahre 2003 bis heute für die Finanzen ohne jegliche Beanstandungen verantwortlich.
