Lebensgefahr durch gekürzte Nadelbäume im Kleingarten
Regionalverband Vogtländischer Kleingärtner e.V.
2 Min. Lesedauer
Gefahren durch Extremwetterereignisse im Kleingarten
In vielen Kleingartenanlagen gibt es sie noch – Nadelbäume, Fichten, Kiefern, Douglasien und viele andere mehr. Diese haben dann noch eine Größe von vielfach über 10 m erreicht und nehmen einen erheblichen Teil der Gartenfläche ein. Dazu haben wir in jüngerer Vergangenheit immer mehr Extremwetterereignisse. Die Bäume bieten aufgrund ihrer Größe natürlich auch eine große Angriffsfläche, es besteht die Gefahr des Bruches oder der Entwurzlung.
Was also tun?
Abgesehen davon, dass das Kultivieren dieser Nadelbaumarten nach der Rahmenkleingartenordnung nicht gestattet ist, werden diese Bäume doch immer wieder zum Zankapfel. Es entwickelt sich oftmals eine „Kompromisslösung“ – der Baum wird gekürzt. Doch daraus ergeben sich noch weitaus größere Gefahren als viele denken. Vielfach bildet sich eine neue Krone aus. Die verbliebenen Äste im neuen Kronenbereich treiben nun aus, diese Austriebe werden stärker und bilden somit eine neue Krone. Diese fällt dann häufig sehr wuchtig aus durch die vielen kleinen „Spitzen“. Somit bietet sich eine noch größere Windangriffsfläche als bei dem normal gewachsenen Baum.
Gekürzte Bäume treiben neu aus, die Spitze wird wuchtiger und damit noch windanfälliger, was eine noch größere Gefahr als bei einem normalgewachsenen Baum heraufbeschwört. Wer seinen Nadelbaum oder seine Konifere derartig „köpft“, kann sie besser gleich komplett entfernen. Fotos: Li./Steffen, Re./ps
Doch Vorsicht - der Schein von Sicherheit trügt!
Vielfach schließen sich die Schnittstellen nicht vollständig, und der Baum ist an der Wunde der Witterung ausgesetzt. Über die Jahre beginnt nun das Holz an der Schnittstelle zu faulen. Es entsteht eine Vertiefung, die einem Topf ähnelt, ein so genannter „Wassertopf“, der wiederum zu einer zusätzlichen Schwächung des Stammes führt. So kann es auch passieren, dass an dem Baum unvermittelt Äste im Kronenbereich abbrechen, hierfür ist nicht einmal Sturm nötig. Allein das vollständige Austrocknen dieser Faulstelle reicht aus, sodass selbst bei schönstem Wetter unvermittelt Äste abbrechen können. Hier spielt der Faktor Eigengewicht eine große Rolle. Aber auch durch Frost im Winter kann ein solches Ereignis auftreten.
Das kann, vor allem im Sommer, fatale Folgen haben: Schnell kann es richtig gefährlich für darunter befindliche Personen werden, die auf der Suche nach Schatten sind. Es besteht Lebensgefahr! Deshalb sollten die Vorstände eindringlich darauf hinweisen, dass es mit dem Kürzen der Bäume eine neue Gefahr gibt. Es ist wesentlich besser und ungefährlicher, diese Bäume ganz zu entfernen. Spätestens bei Pächterwechsel sollte dies generell geschehen, um den neuen Pächtern einen Garten im pachtkonformen Zustand zu übergeben.
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