Tafelgärten und Klimagärten in den KGA der Stadt Plauen
Regionalverband Vogtländischer Kleingärtner e.V.
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Bevor die Gemüsebeete im Tafelgarten angelegt werden konnten, mussten Koniferen und Wildwuchs beseitigt werden. Trotz der eingetretenen Verzögerung wurden die Gemüsepflänzchen und das Saatgut schnellstmöglich in die Erde gebracht, um auch 2020 noch Ernteerfolge erzielen zu können. Fotos: Steffen
Ein erklärtes Ziel in der Umsetzung unserer Kleingartenentwicklungskonzeption ist der Abbau von Leerstand durch Umnutzung. Auch wenn die Nachfrage und das Interesse an Kleingärten auch in unserem Regionalverband infolge der Corona-Pandemie in diesem Frühjahr sprunghaft angestiegen war, gilt es aber, langfristige Zielstellungen nicht aus den Augen zu verlieren und die entsprechenden Konzepte umzusetzen.
Wenn auch spät, konnten wir mit dem Projekt „Tafelgärten“ beginnen. Die Vorbereitungen und Antragsstellungen gehen bis in das Jahr 2019 zurück, und Corona hätte uns letztlich fast einen Strich durch unsere Planungen gemacht. Erst am 26. Mai wurde uns der Bewilligungsbescheid des Jobcenters für diese Maßnahme erteilt, und schon am 1. Juni 2020 erfolgte der Startschuss im KGV „Naturheilverein“ Plauen. Hier wurde mit sechs AGH-Kräften begonnen, eine verwilderte und ungepflegte Fläche von 600 m2 wieder urbar zu machen, wobei der Regionalverband selbst als Maßnahmeträger fungiert. Schwere körperliche Arbeit und Technik waren gefragt, galt es doch, schnellstmöglich das Saat- und Pflanzgut in die Erde zu verbringen, um trotz der fortgeschrittenen Zeit auch in dieser Gartensaison noch Ernteerfolge erzielen zu können. Aber es sollte noch drei Wochen dauern, bis das erste 150 m2 große Beet angelegt werden konnte. Dort gedeihen mittlerweile Tomaten, Salat, Radieschen, Rote Bete und mehr – auch dank der diesjährigen doch teils regenreichen Wetterlagen.
Das hatte in den beiden zurückliegenden Jahren leider ganz anders ausgesehen: Hitze und Dürre wiederholten sich, und nur mit einem hohen Bewässerungs- und Pflegeaufwand gelang es vielen Gartenfreunden, doch noch ein paar Früchte zu ernten. Doch etliche andere Gartenfreunde kapitulierten und hatten gar ihre Beete vor der Übermacht der Sonne aufgegeben.
Vor diesem Hintergrund hatte der Vorsitzende unseres KGV „August Bebel“ Andreas Burghardt die Idee zur klimarobusten Anpassung unserer Kleingartenanlagen als zukünftige „Kühlschränke der Stadt“.
Er begann sodann, in Zusammenarbeit mit dem Verband und der Stadt Plauen, die Projektskizze zur Förderungsbekanntmachung DAS, Gartenanlagen. Urbane Temperaturbremsen (G.UT), zu erstellen und einzureichen – ein Modellprojekt mit hohen und gut durchdachten Zielen. Leider wurde dieses Vorhaben so nicht gefördert, aber die Bürgerstiftung Plauen hatte ein offenes Ohr und stellte Mitte Juli dem KGV „August Bebel“ mit einer feierlichen Scheckübergabe 3300 Euro für die Umgestaltung einer Parzelle in einen Klimawandel-Lehrgarten zur Verfügung. Der KGV-Vorsitzende begründete die Notwendigkeit: „Wir sind im Vogtland durch zunehmende Hitzeperioden und Wasserknappheit aufgefordert, solche Gärten zu entwickeln, die mit ihren Pflanzen stressfrei durch den Sommer kommen.“ Nun gilt es dieses Projekt weiter mit Leben zu erfüllen und umzusetzen, daran soll und wird in den nächsten Wochen gearbeitet werden. Kleingartenanlagen sind ein unverzichtbarer Beitrag jeder Stadtbegrünung und so ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Stadtentwicklung. Im Rahmen der für Ende August geplanten 4. Auflage der Woche „SpitzenGenuss“ in Plauen wurde dem Regionalverband auch deshalb in der Bürgerwerkstatt Stadtgrün am 27. August die Möglichkeit eingeräumt, über diese Entwicklung am Projektort des KGV „Naturheilverein“ zu informieren, wobei die Tafel- und Klimagärten in den KGA der Stadt Plauen als direkte Umsetzung des vom Stadtrat im Frühjahr 2019 verabschiedeten Kleingartenkonzeptes beschrieben wurden.
Auch wenn in diesem Gartenjahr wegen der Corona-Pandemie alle Vorhaben nur mit „angezogener Handbremse“ vorangetrieben werden konnten, sind diese Projekte und Ergebnisse der Lohn einer langen Arbeit. Wünschen wir uns in diesem Sinne weiterhin ein glückliches Händchen und viel Gesundheit.
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