29. Verbandstag Kleingartenbund Weißeritzkreis – Rückblick auf 30 Jahre
Kleingartenbund Weißeritzkreis e.V.

29. Verbandstag Kleingartenbund Weißeritzkreis am 01.03.2025 – Rückblick auf 30 Jahre Kleingartenwesen. Foto: Wolfgang Sonnenfeld
Eine Sternwarte im Kleingarten?
In einem Kleingartenverein des Kleingartenbunds Weißeritzkreis gibt es das tatsächlich. Dort hatte sich ein Gartenfreund bereits 1983 die Genehmigung des eigenen Vereins und des Verbands eingeholt und über mehrere Jahre hinweg eine echte kleine Sternwarte aufgebaut. Diese steht – Dank Sondergenehmigung – bis heute und ist voll funktionstüchtig.
Rückblick auf bewegte Jahrzehnte
Über diese und weitere Anekdoten, aber auch einschneidende Ereignisse der letzten Jahrzehnte, berichtete Vorsitzender Jürgen Kluge am Samstag, dem 1. März 2025, zum 29. Verbandstag und gleichzeitig 30. Geburtstag des Kleingartenbunds Weißeritzkreis. Zum Beispiel über die verheerende Flut im Jahr 2002, die die Geschäftsstelle an der bekannten Freitaler Fröbelwegbrücke komplett unter Wasser setzte. Dabei war diese erst ein Jahr zuvor neu eröffnet worden. Auch zahlreiche Kleingartenanlagen der Region soffen sprichwörtlich ab. Dadurch hat das einschneidende Ereignis der Flut 2002 die Geschichte des Kleingartenbundes maßgeblich geprägt. Doch neben diesen unschönen Erlebnissen gab es in den letzten 30 Jahren auch viele schöne Erinnerungen. Jürgen Kluge lobte vor allem den Einsatz der Gartenfreund*innen, die nach 2002 alles ihnen mögliche taten, um Kleingärten und Anlagen wieder in Stand zu setzen.
Doch der Rückblick auf 30 Jahre Geschichte war nur ein kleiner Teil des Verbandstages des Kleingartenbunds Weißeritzkreis. Entstanden ist dieser im Jahr 1995 und betreut seitdem zahlreiche Kleingartenanlagen im Umland. Das markante Sonnenblumen-Logo ist fast genauso alt wie der Bund selbst und wird seit 1996 genutzt. In der heutigen Form kommt es seit 2019 zum Einsatz.
Geschäftsbericht, Wahlen und Ausblick
Die Veranstaltung begann Vorsitzender Jürgen Kluge mit dem Geschäftsbericht und Informationen zur aktuellen Lage. Der späte Frost im vergangenen Jahr habe auch im Weißeritzkreis für eine magere Obsternte gesorgt. Zudem werde der Waschbär in den Kleingartenanlagen immer mehr zum Problem, auch die Dauerbrenner Koniferen und unerlaubte Bebauungen im Kleingarten seien immer wieder Thema in der Geschäftsstelle am Sachsenplatz, die 2023 bezogen wurde.
Positiv fiel jedoch das starke Interesse an den regionalen Kleingärten auf. Denn mit gerade einmal 2,4 Prozent Leerstand im Jahr 2024 muss sich der Kleingartenbund wenig Sorgen um nicht bewirtschaftete Gärten machen. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Leerstand in Sachsen liegt mit 15 Prozent deutlich höher. Zudem seien weiterhin viele Kleingärtnernde an einem ehrenamtlichen Engagement interessiert. 2024 konnten zwei neue Wertermittler und ein neuer Fachberater für den Weißeritzkreis gewonnen werden.
Nach dem Geschäftsbericht und der Vorstellung des Finanzplans waren die obligatorischen Wahlen an der Reihe. Als neue Vorstandsmitglieder wurden bestätigt:
- Robert Baier, Jens Jeske, Heike Keller, Jürgen Kluge ,Nicole Vick, Stefen Viehrig, Andrea Walther, Olaf Wienert, Klaus Zetzsche
Als Vorsitzender agiert auch in Zukunft Jürgen Kluge, als Stellvertreter Klaus Zetzschke und als Schatzmeister Robert Baier.
Außerdem wurden die Kandidatinnen für die Positionen der Buchprüferinnen, Claudia Kaiser und Elisabeth Klengel, mit großer Mehrheit bestätigt. Dass alles mit rechten Dingen zugeht, wurde von Wahlleiterin Sonja Fleischer überwacht.
Oberbürgermeister Heiko Wersig - Positive Wirkung von Kleingartenanlagen
Anschließend sprach der Bannewitzer Bürgermeister Heiko Wersig einige Grußworte an die Kleingärtnernden und betonte die positive Wirkung der Kleingartenanlagen beim Thema Nachhaltigkeit und naturnahem Gärtnern. Die gute Zusammenarbeit zwischen den Gartenfreund*innen und der Kommune zeige der Bevölkerung, wie attraktiv Kleingärten im Stadtgebiet sein können und welchen Wert sie für die Artenvielfalt darstellen.
Kreisfachberaterin Heike Keller erzählte ebenfalls kurz von ihrer Arbeit und freute sich darüber, dass die Beratung in den Gartenanlagen vor Ort immer beliebter wird. Dazu trägt bei, dass die Fachfrau seit einigen Jahren auf jedem Verbandstag fünf Kleingartenanlagen auslost, denen sie im Laufe des Jahres einen Besuch abstattet. Dieses Konzept werde unterschiedlich aufgenommen, berichtet Heike Keller. Oft verbänden die Anlagen ihren Besuch mit Festen oder einem gemeinsamen Grillen und nutzen die Möglichkeit der Fachberatung vor Ort. In manchen Anlagen stehe sie allerdings auch allein auf weiter Flur und müsse unverrichteter Dinge wieder gehen.
In diesem Jahr wurden die Vereine „Am Buchenweg“, „Eidechsental“, „Reuterhöhe“, „Reinholdsheim“, „Am Sonnenhang“ und „Hirschbach“ aus dem Lostopf gezogen und können 2025 mit einem Besuch der Fachberaterin rechnen.
Einblick in aktuelle Entwicklungen und Neuerungen
Abschließend kamen in Podiumsgesprächen Mitarbeitende des LSK zu Wort. Darunter Armin Menzer, der Leiter der AG Geschichte des Landesverbandes Sachsen. Er stellte das Jahrbuch 2025 und das neue Projekt „Kolloquium Bergbau“ vor und sprach über die Vorteile, die eine regelmäßige Chronik für Kleingartenanlagen und -verbände haben kann.
Danach erklärte Peggy Richter vom Kleingartenversicherungsdienst des KVD die Neuerungen der KVD-Versicherung ab 2025 und erinnerte die geladenen Vorstände an die Vorteile der verschiedenen Versicherungsangebote.
Als Dritter im Bunde sprach LSK-Präsident Tommy Brumm über Neuigkeiten aus dem Landesverband, die fortschreitende Digitalisierung und die vereinfachte Nutzung der KVD-Versicherungen über den LSK. Zudem stellte er das neue Verbandsjournal „Unser-Kleingarten“ vor und erklärte, welche Vorteile die Umstellung vom gedruckten „Gartenfreund“ auf das digitale Onlinemedium mit sich bringt. Gleichzeitig äußerte er die Hoffnung, dass viele Kleingärtnernde und Garteninteressierte der Webseite einen Besuch abstatten und Gefallen an den Tipps, Tricks und Artikel des Angebots finden.
Zum Schluss richtete Vorsitzender Jürgen Kluge einige Dankesworte an verdiente Mitglieder und kündigte den nächsten Verbandstag – diesmal den 30. – für den 14. Februar 2026 an.